Lied-Mach-Ensemble


 

All meine Worte

 

 

All meine Worte sind entwischt, mehr die kleinen Zwischenlaute,

der, die, das oder zum, für, was sind gemeint,

oder die großen, krassen klaren, die ohne zu fragen einfach kamen,

manchmal laut, manchmal leis haben sich verdrückt, sind fort.

 

Du bist der Hass und du meine Wut,

ach ja, ach weh, lang nichts mehr gehört von Worten wie Frustration

und deren Kumpanen Leichtsinn und Aggression.

 

Die schönen Worte wie Freiheit und Macht, zarte wie Liebe und Leidenschaft,

überflüssige wie Arbeit und krank,

böse Worte von Tod und Angst, alle sind sie mir entwischt,

hocken allein am großen alten Tisch und so seltsam das auch erscheint,

meine Worte fallen nicht mehr auf mich rein.

 

 

Spielen nun alleine, wollen nicht mehr abhängig sein

und kaum ausgesprochen was gedacht,

rief der Worteführer Hass -

alle Worte unterziehen sich meiner unendlichen Macht.

Für neues Land, ein neues Reich in der die Worte regieren,

 

der Mensch sie nicht zu lenken weiß.

Wer hält das Steuer und wer bringt uns voran.

Wer kennt den Weg und wer hält uns an.

 

Hab keine Angst sagt der Hass zur Angst, ich liebe deinen Klang,

jeden deiner Züge, kleiden dich so elegant.

Schenke dir dies dunkle leicht zarte Gewand,

welches du ziehst heute an für unseren Neuanfang.

 

und der Frust ruft: "von wegen, ihr passt doch nicht zusammen,

Worte wie Liebe und Schönheit, Leidenschaft oder Melancholie mit Sehnsucht oder Melodie,

aber ihr seid weit entfernt von alledem,

unsereins wird deren Wärme, Gefühle nicht verstehen".

 

 

Ohne es zu merken öffnet sich die Tür

und die Liebe füllt den Raum mit rotem Licht.

Sagt na, ihr Vagabunden, streitet ihr - streitet lieber nicht!

 

Ja das ist nur ein Gedicht, so viele Worte, unterschiedlicher geht es nicht, sitzen hier am Tisch.

Und sie flüstert und sie singt,

all meine Liebe hat die größte Kraft,

da ist kein Platz für Bösewichter wie Wut und Hass.

 

Ruhe - schreit der Tod, seid still,

ich bin der von euch den ihr fürchten sollt, und dem keiner begegnen will.

 

Hmm...

schiebt sich ein altes Relikt dazwischen, dessen Name klang fast wie vergessen -

die Freiheit von sich besessen,

will weder mit dem Hass noch der Liebe zu Mittag essen.

 

 

Kommt her zu mir und versteckt euch nicht,    rufe plötzlich ICH,

egal welches Wort du nun gerade bist,

all deine Farben, Emotionen haben sich mit mir verknüpft,

ich brauche euch, ich brauche dich,

ich bilde Sätze mit Komma, Punkt und Strich.

Füge zusammen in Geschichten, Gedichten und im Lied.

weil ich all das Denken nieder schrieb.

 

©¥ S. Weitkus